Berlin-Dossier, Nr. 12

Lügen haben kurze Beine, glaubt der Volksmund zu wissen. Hannah Arendt war da schon ein wenig weiter: „Geheimhaltung nämlich und Täuschung – was die Diplomaten Diskretion oder auch die arcana imperii, die Staatsgeheimnisse, nennen –, gezielte Irreführungen und blanke Lügen als legitime Mittel zur Erreichung politischer Zwecke kennen wir seit den Anfängen der überlieferten Geschichte. Wahrhaftigkeit zählte niemals zu den politischen Tugenden, und die Lüge galt immer als ein erlaubtes Mittel in der Politik“, schrieb die jüdische deutsch-US-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin in ihrem 1972 erschienenen Buch „Wahrheit und Lüge in der Politik“ und erfährt von der Politik Bestätigungen am laufenden Band.

Donald Trump, der von der Tagesschau zum „Herr der Lügen“ ernannt wurde, hat es in seiner Amtszeit als US-Präsident nach Recherchen der „Washington Post“ auf mehr als 22.000 Falschaussagen, glatte Lügen und irreführende Behauptungen gebracht. Das ist schon eine beachtliche Leistung, die von dem Präsidentschaftskandidaten für die US-Wahlen in diesem November im derzeit laufenden Wahlkampf nahezu täglich bestätigt wird. Und dabei ist es nicht ausgeschlossen, dass Trump mit seinen Fake News auch noch reüssiert.

Wie auch immer, auf jeden Fall macht die Art und Weise, wie der Amerikaner politisch agiert, hierzulande Schule. Jedenfalls gebärdet sich unser Bundeskanzler in seinem Kanzleramt gerade so, dass „The Pioneer“ ihn zuletzt Olaf „Pinocchio“ Scholz genannt hat. Denn der, so die Recherche des Newsletters, hält es mit der Wahrheit nicht so genau oder kann sich gleich gar nicht mehr erinnern.

Einen ganz anderen und nicht minder dreisten Fall von Lüge haben sich Vertreter verschiedenster Organisationen der Vereinten Nation geleistet, indem sie immer wieder behaupteten, 3.000 bis 6.000 Palästinenser würden wegen der schlechten Versorgungslage in Gaza pro Woche an Hunger sterben, wobei natürlich Israel die Verantwortung dafür trage. Nun kommen aber eben die Experten, auf die sich die UN-Vertreter beriefen, in einer neuen Studie zu einem ganz anderen Ergebnis, nämlich dem: „Die vorliegenden Belege deuten nicht darauf hin, dass derzeit Hunger herrscht.“ Und die „Welt“ hat sich die Studie noch etwas genauer angeschaut und festgestellt, „dass die Nahrungsmittelversorgung heute sogar leicht besser ist als vor dem Krieg.“

Aber die Blutorgien der radikal-islamistischen Terroristen der Hamas am 7. Oktober des vergangenen Jahres waren ja noch nicht ganz vorbei, als erste Palästinenser ihre Versuche einer Täter-Opfer-Umkehr starteten – und letztlich mit Erfolg. Die weltweiten Proteste und Demonstrationen gegen den angeblichen „Genozid“ in Gaza durch Israel sind nicht zuletzt Ergebnis dieser perfiden Verdrehung von Tatsachen.

Eine UN-Organisation tut sich diesbezüglich besonders hervor: Das Palästinenserhilfswerk UNRWA. Mittlerweile ist gut belegt, dass es von der Hamas in weiten Teilen unterwandert ist und sich UNRWA-Mitarbeiter sogar an dem brutalen Überfall auf Israel beteiligt haben. Inzwischen gibt es am Sitz der UN in New York sogar eine Sammelklage von mehr als 100 israelischen Hamas-Opfern und deren Angehörigen, mit der sie wegen der Kollaboration zwischen UNRWA und Hamas eine Entschädigung von einer Milliarde Dollar erstreiten wollen.

Doch kommen wir zurück zur Wahrheit und damit auch zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss. Der hat nämlich einmal sehr richtig festgestellt: „Wer immer die Wahrheit sagt, kann sich ein schlechtes Gedächtnis leisten.“ Etwas hinterlistiger war da schon der Schweizer Schriftsteller Max Frisch, der die These aufstellte: „Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!“ Damit dürfte er nicht falsch gelegen haben.

Von Detlef Untermann

Detlef Untermann ist ein deutscher Journalist und Kommunikationsmanager, der auf eine über 40-jährige Erfahrung im Medien- und PR-Bereich zurückblicken kann. Mehr unter "Über den Autor" auf dieser Webseite und auf Wikipedia.

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